Von Kaufsucht spricht man, wenn man regelmäßig Dinge kauft, die nicht benötigt werden. Betroffene belohnen sich mit dem Shoppen, sie finden es befriedigend und erleben dabei oft Glücksgefühle. Beim Kaufen werden negative Gefühle überlagert oder verdrängt - das ist das klassische Frustshoppen, das viele kennen.

Problematisch wird es, wenn das Shoppen zum Zwang wird. 



Mögliche Merkmale der Kaufsucht

  • Bist du kaufsüchtig, so hast du in der Regel die Kontrolle verloren, wie oft und wie viel du einkaufst. Auch Geld spielt dabei keine Rolle mehr. Viele Kaufsüchtige haben hohe Schulden.
  • Es ist egal, ob du online oder offline einkaufst. Beim Online-Shoppen hast du normalerweise noch weniger Überblick.
  • Deinen Einkauf beachtest du zu Hause gar nicht mehr. Oft werden die Dinge unausgepackt weggeräumt.
  • Oder du erhältst Pakete und weißt nicht mehr, was du bestellt hast. Manche fiebern dem Auspacken entgegen, anderen ist das Öffnen der Bestellungen ganz egal und die Pakete landen ungeöffnet im Kasten.
  • Im Moment des Kaufens fühlst du dich wunderbar und glücklich. Dieses Hoch vergeht schnell wieder und du musst wieder einkaufen.
  • Nach dem Kauf fühlst du dich schlecht, wirst von Schuldgefühlen geplagt und ärgerst dich, schon wieder etwas Unnötiges gekauft zu haben oder so viel Geld ausgegeben zu haben.
  • Manche Kaufsüchtige haben das Gefühl, immer wieder etwas kaufen zu müssen. Manchmal auch immer teurere Produkte – nur so kann z.B. eine innere Unruhe kurzfristig gestoppt werden.
  • Du erkennst dein eigenes Verhalten nicht oder verdrängst es. Meist kommt der Hinweis auf die Sucht von Familie und Freund_innen. Sucht ist eine Krankheit, die behandelt werden kann. Hol dir professionelle Hilfe und lass dich unterstützen.

Beobachtest du dieses Verhalten bei Freund_innen oder Angehörigen, kannst du dich auch beraten lassen.


Hilfe bei Kaufsucht

  • Wende dich an eine Beratungsstelle. Von selber kommt man oft nicht mehr aus diesem Strudel heraus.
  • Oft leidet man an weiteren psychischen Erkrankungen wie z.B. Depressionen, Essstörungen oder andere Zwangserkrankungen.
  • Das Wiedererlangen von Kontrolle betreffend dem eigenen Kaufverhalten benötigt oft therapeutische Begleitung.
  • Wenn bereits Schulden gemacht wurden: Wende dich an die Schuldnerberatung. Erstelle eine Liste mit allen Forderungen für den ersten Überblick.


Beratungsstellen

Anton Proksch Institut - Ambulatorium Wiedner Hauptstraße

  • Beratung und Betreuung für Kaufsüchtige und Angehörige

Therapie- und Beratungsstelle für Verhaltenssucht

  • Beratung und Therapie für Internet-, Sex-, Kauf-, Spiel-, Sport- und Arbeitssucht

Letzte Aktualisierung: Februar 2024

In Kooperation mit
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