
(c) Stadt Wien/Markus Wache

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Auftakt des Wiener Kinder- und Jugendparlaments 2024/25
19. Dezember 2024 – Das Wiener Kinder- und Jugendparlament tagt zum dritten Mal – und erfüllt in diesem Jahr eine ganz besondere Aufgabe: Die 90 Delegierten des Jugendparlaments und 235 Kinder des Kinderparlaments arbeiten an der Entwicklung der neuen Kinder- und Jugendstrategie der Stadt Wien für die Jahre 2025–2030. Auf Basis der Ergebnisse einer Umfrage und ihrer eigenen Ideen formulieren die jungen Teilnehmer_innen die Themen und Ziele, die Wiens Zukunft prägen sollen.
Die erste Sitzung des Jugendparlaments wurde gestern Abend im Musischen Zentrum Wien eröffnet, während rund um diese Zeit auch die Kinderparlamente an mehreren Wiener Schulen und einem Kindergarten tagen. Die jungen Wiener_innen setzen damit ein starkes Zeichen für Mitbestimmung und politische Teilhabe.
Vizebürgermeister und Jugendstadtrat Christoph Wiederkehr gratulierte gestern Abend zum Start des Jugendparlaments: „Die Umfrage unter rund 2.000 Kinder und Jugendlichen hat gezeigt, was euch wichtig ist: Ihr liebt die Parks und Öffis, aber ihr sagt auch klar, wo es hakt. Hitze ist ein großes Thema - deshalb setzen wir auf Begrünung und Sprühnebel. Bei der Sicherheitsbeleuchtung müssen wir nachbessern, das hören wir von euch. Diese Einsichten sind der Schlüssel für die Arbeit, die ihr auch im Jugendparlament leistet und bilden das Fundament für die Entwicklung der Kinder- und Jugendstrategie der Stadt für die nächsten fünf Jahre. Ihr seid jetzt die Architekt*innen, die Drehbuchautor*innen, die Komponist*innen dieser Stadt. Es ist euer Recht und zugleich eure Pflicht, die Zukunft aktiv mitzugestalten. Eure Stimmen heute beleuchten den Pfad, den unsere Stadt in Sachen Kinder- und Jugendfreundlichkeit beschreiten wird.“
Gemeinderätin und Jugendsprecherin Marina Hanke eröffnete das Jugendparlament: „Das Engagement der Jugendlichen in Wien ist von unschätzbarem Wert. Sie sind Expert*innen für ihre Lebensrealität und bringen mit viel Scharfsinn, Feingefühl und Kreativität und neue Perspektiven ein, die für die Weiterentwicklung unserer Stadt essenziell sind. Ihre Ideen und Überlegungen zeigen, dass junge Menschen nicht nur ein tiefes Verständnis für die Herausforderungen der Gegenwart haben, sondern auch eine klare Vision für die Zukunft. Sie leisten einen enorm wichtigen Beitrag dazu, Wien als kinder- und jugendfreundlichste Stadt der Welt weiterzuentwickeln. Es ist beeindruckend, wie sie mit ihrer Energie und ihrem Weitblick unsere Gesellschaft bereichern und gleichzeitig die Richtung für eine nachhaltige und solidarische Stadtpolitik vorgeben.“
Ein Beteiligungsprojekt mit besonderer Bedeutung
Das Wiener Kinder- und Jugendparlament wurde 2020 im Rahmen der ersten Kinder- und Jugendstrategie der Stadt Wien etabliert und tagt seither jährlich. In den Plenarsitzungen entwickeln Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 20 Jahren Handlungsempfehlungen und Forderungen für die Wiener Stadtregierung. Dieses Jahr steht eine besondere Aufgabe im Fokus: Die Teilnehmer_innen erarbeiten gemeinsam mit Expert_innen und Vertreter_innen der Stadtregierung die zentralen Ziele und Handlungsfelder der neuen Kinder- und Jugendstrategie 2025–2030.
Die Strategie entfaltet ihre Wirkung in zentralen Bereichen wie Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und Stadtplanung sowie weiteren wesentlichen Aspekten des städtischen Lebens. Sie stellt sicher, dass die Anliegen und Ideen von Kindern und Jugendlichen bei diesen Themen Gehör finden und aktiv in die Gestaltung der Stadt einfließen.
Einblicke in die Wünsche der jungen Wiener_innen
Das Kinder- und Jugendparlament ist ein wesentlicher Bestandteil des partizipativen Prozesses zur Neugestaltung der Kinder- und Jugendstrategie. Nach der Umfrage, bei der im Herbst 2.008 junge Wiener_innen im Alter von 5 bis 20 Jahren ihre Wünsche und Visionen eingebracht haben, beginnt nun die zweite Phase: Die parlamentarische Arbeit.
Die Umfrage zeigt, dass sich der Großteil (86 Prozent) der Kinder und Jugendlichen in Wien wohlfühlt und gerne hier lebt. Besonders positiv bewertet wurden die Infrastruktur und das Freizeitangebot der Stadt, vor allem Parkanlagen, Spielplätze und Kulturangebote. Gleichzeitig wurden in diesen Bereichen auch die größten Verbesserungswünsche geäußert.
Kinder und Jugendliche wünschen sich:
- Mehr Sport- und Spielplätze: „Ein Fußballplatz vor meinem Haus“ oder „mehr Spielplätze für ältere Kinder“.
- Mehr Begrünung und Grünflächen: Dies wird besonders im Zusammenhang mit der städtischen Hitzeproblematik gefordert.
- Bessere und sichere Fahrradwege
- Mehr Sauberkeit und Toiletten im öffentlichen Raum.
- Beleuchtung für sichere Wege: Bessere Beleuchtung in Parks und an Straßen, um auch im Dunkeln Sicherheit zu gewährleisten.
Als Herausforderungen wurden zudem die steigenden Lebenshaltungskosten genannt. Kinder und Jugendliche wünschen sich mehr Solidarität und Maßnahmen, die sicherstellen, dass sich alle Menschen in Wien ein gutes Leben leisten können. Beispiele hierfür sind günstige und sichere öffentliche Verkehrsmittel sowie verbilligte Taxifahrten für Jugendliche.
Die vollständigen Ergebnisse der Umfrage sind auf hier abrufbar.
Gelebte Beteiligung – von der Umfrage bis zum Parlament
In 9 Ausschüssen diskutieren die jungen Delegierten der Kinder- und Jugendparlamente die Ergebnisse der Umfrage, tauschen sich mit Expert_innen aus und erarbeiten Ziele und Handlungsfelder. Die Ausschüsse befassen sich mit Klima, Natur und Umwelt, Öffentlichem Raum und Mobilität; Freizeit und Kultur, Bildung und Schule; Arbeit und Wirtschaft; Gemeinschaft und Sicherheit, Gesundheit und Soziales; Demokratie, Teilhabe und Inklusion; Frauen, LGBTQI+ und Gleichberechtigung.
Die Ergebnisse werden in weiteren Sitzungen bis April 2025 vertieft und im Rathaus präsentiert. Die Delegierten vom Kinder- und Jugendparlament kommen am 26. Februar mit der Stadtregierung bei der Dialogveranstaltung ins Gespräch. Die finale Plenarversammlung findet am 10. April 2025 im Wiener Rathaus statt. Dort präsentieren die Kinder und Jugendlichen der Stadtregierung die Ergebnisse.
Der Prozess zur Erstellung der Kinder- und Jugendstrategie 2025-2030 wird von der Koordinationsstelle Junges Wien bei WIENXTRA und der Stadt Wien geleitet. "Mit dem Kinder- und Jugendparlament und der Erarbeitung der neuen Kinder- und Jugendstrategie schaffen wir eine Plattform, die jungen Menschen in Wien eine echte Stimme gibt. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass die Anliegen und Ideen der Kinder und Jugendlichen Gehör finden und direkt in die Stadtpolitik einfließen.“, so Benjamin Schmid, der neue Leiter der Koordinationsstelle Junges Wien bei WIENXTRA.
Termine:
- Kinderparlament: Workshops finden an 8 Schulen und einem Kindergarten von November bis April 2025 statt. Am 26. Februar und am 10. April tagt auch das Kinderparlament im Rathaus.
- Jugendparlament: Auftakt am 18. Dezember 2024, Musisches Zentrum Wien. Weitere Sitzungen: 30. Jänner, 26. Februar und 10. April 2025.
Hintergrund:
Die erste Wiener Kinder- und Jugendstrategie (2020–2025) wurde 2020 beschlossen und basierte auf der Beteiligung von über 22.500 Kindern und Jugendlichen. Mit der zweiten Strategie strebt die Stadt an, ihre Position als kinder- und jugendfreundlichste Stadt der Welt weiter zu stärken.
Pro Jahr beteiligen sich rund 300 Kinder und Jugendliche am Wiener Kinder- und Jugendparlament.
Weitere Informationen unter junges.wien.gv.at
PRESSEKONTAKT
WIENXTRA-Kommunikation
Kristina Grgic
Tel.: +43 1 909 4000 84 381
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