Du hast gerade ein paar Demos aufgenommen und als nächstes geht es ans Mixen. Um dir dabei Zeit und Frust zu sparen und deine Mixes gleich von Anfang an gut klingen zu lassen, haben wir hier ein paar nützliche Tipps zum Thema Mixdown gesammelt.

Falls du dich fragst, welches Equipment du zum Aufnehmen brauchst, wirf doch einen Blick auf unsere Infoseite zu Home Recording.

Entferne mit einem Low-Cut-Filter (auch High-Pass-Filter genannt) bei allen Instrumenten, die sie nicht unbedingt brauchen, die tiefen Frequenzen.

Warum? Bassfrequenzen enthalten viel Energie und lassen den Mix schnell undefiniert und verwaschen klingen. Mit einem Low-Cut auf den anderen Instrumenten kannst du Platz für z.B. Bass und Kick schaffen und dein Mix klingt gleich aufgeräumter und klarer. 

Kompressoren sind großartige Tools, um ein Instrument oder den ganzen Mix knackiger, lauter und druckvoller zu gestalten. 

Beim Einsatz von Kompression, nur um das Instrument oder den Mix lauter zu bekommen, besteht allerdings die Gefahr, dass man zu stark komprimiert, den Sound killt und genau das Gegenteil, einen weniger druckvollen Sound, erhält. 

Wirkt ein Instrument zu leise, macht es oft mehr Sinn, zuerst den Frequenzbereich zu bereinigen (wie zB. im Tipp oben beschrieben).

Die Pan-Regler auf deinem Mischpult oder in der DAW helfen dir, deine Spuren im Stereobild zu verteilen. Wenn alle Spuren mittig abgemischt sind, klingt der Mix schnell überfüllt und undefiniert. Da hilft es, die Sounds links und rechts zu positionieren, um so mehr Klarheit und Weite zu erhalten. Am besten stellst du dir dafür einfach vor, an welchen Positionen die Bandmitglieder auf der Bühne stehen würden und stellst die Pan-Regler entsprechend ein.

Bass, Kick, Snare und die Stimme sind hier meistens die Ausnahmen: Sie werden mittig abgemischt. 

Hall und Delay können deinen Mix wunderbar räumlich und breit klingen lassen. Zuviel davon kann dir den Mix aber auch ruinieren. Wenn du Hall und Delays verwendest, mach das also lieber überlegt und zurückhaltend. 

Du musst zB. nicht die kompletten Drums in gleichem Maß verhallen, um sie räumlicher klingen zu lassen. Eine Snare mit weniger tiefen Frequenzen verträgt beispielsweise wesentlich mehr Hall als eine tiefe Kick, die mit viel Hall schnell undefiniert und schwammig klingt.

Ein Bonus-Tipp für alle mit schon etwas Erfahrung: man kann lange Hallfahnen auch wunderbar per Sidechain komprimieren, so kann man längere Nachhallzeiten einstellen, ohne an Klarheit zu verlieren.

Dieser Tipp schließt an einige der vorigen Tipps an. Oft passiert es nämlich, dass man sich eine Spur solo anhört, die perfekte Einstellung dafür findet, diese gemeinsam mit den anderen Spuren aber gar nicht so gut klingt.

Zum Beispiel weil - wie im ersten Tipp beschrieben - die Spur zu viele tiefe Frequenzen enthält und anderen Spuren Platz wegnimmt. Oder weil der Hall zu lang ist und andere Sounds verdeckt. 

Der Kontext ist beim Mixen extrem wichtig. Daher versuche, wann immer es geht, darauf zu verzichten, die Spur im Solo-Modus perfekt hinzubiegen, sondern schau immer aufs Gesamtbild. 

Jede Box, jeder Lautsprecher, färbt den Sound anders und ein Mix ist immer ein Kompromiss. Was auf der einen Box super klingt, klingt auf der anderen vielleicht weniger gut. Daher macht es Sinn, dir deinen Mix auf unterschiedlichen Geräten (Bluetoothbox, Handy, Laptop, Autoradio...) anzuhören und dann entsprechend zu ändern, was zu ändern ist. 

Klingt zunächst nach einem etwas seltsamen Tipp. Es ist aber gar nicht so verkehrt, sich das immer wieder bewusst zu machen.

Oft ist man versucht, an bestimmten Reglern zu drehen, weil man es entweder immer so macht, das visuelle Feedback am Bildschirm gut ausschaut oder weil man irgendwo gelesen hat, dass eine bestimmte Einstellung zu einem bestimmten Sound führt. Unterm Strich geht es aber immer darum, wie etwas klingt, daher ruhig auch mal beim Einstellen von Effekten die Augen schließen und die Parameter nach Gehör einstellen.

Die Augen schließen, einen eingeschalteten Effekt wechselweise ein- und ausschalten und genau hinhören kann ebenfalls helfen herauszufinden, ob dieser Effekt den Sound wirklich positiv beeinflusst. 

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