K.O.Tropfen sind meist farb- und geschmacklos. Sie werden betroffenen Personen unbemerkt ins Getränk gemischt und wirken betäubend. Die Verwendung von K.O.Tropfen ist Gewalt. Eine polizeiliche Anzeige ist möglich.

Lies hier mehr über die Wirkung, was es mit dem K.O.Tropfen-Armband auf sich hat und wie man sich und andere schützen kann.



Was sind K.O.Tropfen?

Mit K.O.Tropfen werden betroffene Personen betäubt und somit wehrlos oder sogar ohnmächtig gemacht. In der Regel werden sie heimlich in alkoholische Drinks gemischt. Da sie farb- und geschmacklos sind, fällt es nicht auf. In Kombination mit Alkohol können K.O.Tropfen schnell gefährlich für den Kreislauf werden.

Für K.O.Tropfen gibt es auch andere Bezeichnungen wie z.B. Vergewaltigungsdrogen oder Date-Rape-Tropfen. Es handelt sich dabei meist um illegale Substanzen, die stark betäubend wirken.

Eine oft dafür verwendete Droge ist GHB, auch bekannt als Liquid Ecstasy.

K.O. ist ein Begriff aus dem Boxsport und bezeichnet ein Knockout. Übersetzt bedeutet es Kampfunfähigkeit.

Wer K.O.Tropfen verwendet, macht sich strafbar!
Wenn du Menschen siehst, die anderen K.O.-Tropfen ins Glas geben: Misch dich ein! Sag es der betroffenen Person! Schütte den Drink weg! 


Wie wirken K.O.Tropfen?

  • K.O.Tropfen wirken bei jedem Menschen unterschiedlich schnell und unterschiedlich lange.
  • Sie verändern in der Regel die Wahrnehmung.
  • Je nach Dosierung können sie die Bewegungs- und Handlungsfähigkeit einschränken.
  • Sie können zu Beginn euphorisierend wirken und in höheren Dosierungen schließlich zu einem tiefen, komaartigen Schlaf bis hin zur Bewusstlosigkeit und zum Tod führen.

 Quelle: Frauenabteilung der Stadt Wien


Wie lange sind K.O.Tropfen im Körper nachweisbar?

Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten. Es kommt immer darauf an, welche Substanz verwendet wurde und wie rasch dein Körper diese abbaut.

Es ist sinnvoll sich so schnell wie möglich im Krankenhaus Blut und Urin abnehmen zu lassen, denn viele Substanzen sind nur 12 bis 24 Stunden lang nachweisbar. Das ist vor allem für den Fall einer polizeilichen Anzeige wichtig.

Wenn du dir nicht sicher bist, ob du eine Anzeige machen magst: Wir beraten dich dazu.


Wie kann ich mich dagegen schützen?

Allgemein gilt:

  • Lass Getränke nicht unbeaufsichtigt rumstehen.
  • Bitte Freund_innen auf dein Getränk zu achten, wenn du aufs Klo gehst.
  • Nimm kein Getränk von unbekannten Personen an.
  • Lass betrunkene Freund_innen nicht allein im Club zurück.
  • Vertraue deinem Bauchgefühl. Bist du dir nicht sicher, ob das Getränk ok ist? Dann lass es stehen.
  • Bedenke: Täter*innen können fremde Personen sein, aber auch Bekannte oder vermeintliche Freund*innen.
  • Du triffst das erste Mal eine Online-Bekanntschaft: Mach das an einem öffentlichen Ort, informiere eine vertraute Person von deinem Date und achte auf deine Grenzen.

Wenn was ist:

  • Erste Anzeichen von K.O.Tropfen sind Schwindel, Übelkeit, Benommenheit oder verschwommenes Sehen. Wende dich sofort an eine Vertrauensperson und bitte sie die ganze Zeit bei dir zu bleiben.
  • Bist du allein unterwegs: Ruf eine Vertrauensperson an oder schreib ihr. Wende dich an die Security oder das Barpersonal. Sag sofort dazu, dass du den Verdacht hast, dass die jemand was in den Drink gemischt hat.
  • Geht es dir schlecht und bist du unsicher, wen du kontaktieren kannst: Ruf die Polizei (133) und Rettung (144).
  • In einigen Geschäften kann man Armbänder kaufen, mit denen man sein Getränk testen kann. Dazu gibt man einen Tropfen der Flüssigkeit auf das Testfeld am Band. Innerhalb kurzer Zeit hat man das Ergebnis. Allerdings kann das Armband nur die Substanz GHB erkennen.

Du glaubst, dass du Opfer von K.O.Tropfen geworden bist?

  • Lass dich ärztlich durchchecken. Im Krankenhaus kann dir rasch Blut und Urin abgenommen werden, um nachweisen zu können, ob K.O.Tropfen im Spiel waren. Das ist oft wichtig - nicht nur wegen einer Anzeige, sondern auch, um zu wissen, was los war.
  • Wenn du eine Anzeige machen magst: Nimm eine Vertrauensperson als Unterstützung mit.
  • Du kannst dich vorher beraten lassen - z.B. bei einer Beratungsstelle.
  • Dokumentiere Verletzungen und schreibe alles auf, was dir dazu in den Sinn kommt.
  • Dich trifft keine Schuld! Nicht du hast einen Fehler begangen, sondern die Person, die dir K.O.Tropfen in den Drink gemischt hat.
  • Nimm Kontakt zu einer Beratungsstelle auf.
  • Wenn du eine polizeiliche Anzeige überlegst, kannst du gern zu uns in die Anwaltliche Erstberatung kommen.

Was du noch tun kannst

  • Achte bei Partys auf deine Umgebung. K.O.Tropfen werden nicht nur in öffentlichen Bars verwendet, sondern auch im privaten Umfeld.
  • Wenn du beobachtest, dass jemanden K.O.Tropfen in den Drink gemischt werden: Greif ein. Zeig Mut. Sprich die Person an, schalte das Bar-Personal ein oder die Securities. 
  • Du bist selber Täter? Hol dir Hilfe im Rahmen einer Beratung. Dein Verhalten ist Gewalt und es liegt in deiner Verantwortung, dieses Problem in den Griff zu bekommen.
  • Du kennst Täter? Mach sie darauf aufmerksam, dass die von ihnen ausgeübte Gewalt das Leben anderer Menschen nachhaltig zerstören kann.


Letzte Aktualisierung: Februar 2024

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