Was kann mir passieren, wenn ich Gras rauche? Was kann man machen, wenn es jemandem nach dem Kiffen schlecht geht? Was sagt das Gesetz zum Konsum von Cannabis? Und macht CBD high? Ist HHC jetzt verboten?

Informier dich hier über Cannabis.



Was ist Cannabis?

Cannabis gehört zur Familie der Hanfpflanzen. Hanf ist ein staudenartiges Gewächs, das vielseitig genutzt werden kann. Die weibliche Pflanze entwickelt den psychoaktiven Wirkstoff THC. THC sammelt sich in Blüten, Blättern und abgesondertem Harz.

Der Wirkstoff THC ist verantwortlich für die Rauschwirkung von Cannabis: Die Psyche wird aktiviert, indem Gefühle, Wahrnehmungen, Gedächtnisleistungen, Bewusstsein u.s.w. beeinflusst werden.

Die Konzentration von THC ist unterschiedlich je nach Sorte des Hanfs und des verwendeten Pflanzenteils. Bei gezüchtetem Marihuana kann der THC-Gehalt hoch sein.

Neben THC enthält Cannabis noch zahlreiche andere Stoffe, die einen Einfluss auf die Qualität und die Art der Wirkung haben. Zumischungen (zum Beispiel Pilzsporen oder Unkrautvertilgungsmittel) verändern die Wirkung. Die einzelnen Wirkmechanismen sind aber nicht genau geklärt.


Was ist CBD?

Die Abkürzung steht für Cannabidiol. Das ist einer von vielen Wirkstoffen der Cannabispflanze. CBD wirkt – anders als THC – nicht psychoaktiv. CBD ist nicht berauschend und kann somit in Österreich legal gekauft, besessen und konsumiert werden.

CBD wirkt beruhigend und in kleinen Dosen anregend, macht in höheren Dosen müde und wirkt schmerzmildernd und angstlösend. Deswegen ist es vielen als „medizinisches Cannabis“ bekannt.

Als pflanzliche Alternative kann es z.B. bei Schlafstörungen, Stress, Epilepsie oder anderen psychischen Erkrankungen eingesetzt werden.

Wenn du es aus medizinischen Gründen ausprobieren möchtest: Sprich mit deiner Ärztin, deinem Arzt über eine mögliche Anwendung.

In Österreich kannst du ab 18 Jahren CBD-Blüten, CBD-Harz und CBD-Öl legal kaufen.

Bitte beachte:
Die Blüten unterscheiden sich optisch nicht von Blüten mit THC-Gehalt. Sei dir dessen bewusst. Es kann z.B. bei einer Kontrolle deswegen Stress mit der Polizei geben, da man den Unterschied nicht sieht oder riecht.


Was ist HHC?

HHC steht für Hexahydrocannabinolist und ist ein halbsynthetisch hergestelltes Cannabinoid. Natürlich kommt es in geringen Spuren in Cannabis vor. Dieses natürliche Vorkommen fällt rechtlich unter das Suchtmittelgesetz.

In der Regel wird HHC künstlich hergestellt. Der Handel sowie die Herstellung ist verboten. Nach der "Verordnung über Neue Psychoaktive Substanzen" bleiben Konsum und Besitz ab 18 Jahren weiterhin erlaubt.

Die Risiken beim Konsum von HHC sind aktuell noch nicht erforscht. Daher gilt generell:

  • Konsumiere nur sehr kleine Mengen.
  • Warte die Wirkung ab.
  • Lass die Substanz auf die Inhaltsstoffe prüfen. Zum Beispiel bei checkit!
  • Konsumiere nicht, wenn es dir nicht gut geht.
  • Beachte generell die Safer Use-Tipps weiter.

Mögliche Wirkungen von Cannabis

Als Rauschmittel wirkt Cannabis auf Körper und Psyche. Die Wirkung hängt von vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel von der Umgebung, in der konsumiert wird und von der Substanz selber. Deshalb lässt sich die konkrete Wirkung nicht exakt vorhersagen.

Manche Konsument_innen empfinden bestimmte Wirkungen als angenehm, andere als unangenehm oder gar beängstigend. Einige spüren keine Wirkung, anderen wird schlecht oder schwindelig.

Wenn Freund_innen mit dir Cannabis rauchen und den Rausch als angenehm empfinden, muss das nicht heißen, dass es für dich so ist.

Mögliche Wirkungen von Cannabis sind zum Beispiel:

  • Heiterkeit und Euphorie,
  • erhöhte Sensibilität und Einlassen auf veränderte Sinneswahrnehmungen,
  • Entspannungsgefühl, Verlust des Zeitgefühls und eingeschränkte Gedächtnisleistung,
  • Gereiztheit, Nervosität, Unsicherheit, Ängstlichkeit und Verwirrung,
    Einschränkung der Koordinations- und Orientierungsfähigkeit,
  • vermehrtes Hungergefühl, trockener Mund, Durstgefühl, gerötete Augen, erweiterte Pupillen, Erhöhung der Herzfrequenz, Blutdruckabfall, leicht herabgesetzte Körpertemperatur, Pulsrasen, Schwindelgefühl, Zittern, Kopfschmerzen.

Bei Überdosierung (auch bei Erstkonsum) sind Schwindel, Übelkeit bis zum Erbrechen, Herzrasen und Kreislaufprobleme möglich. Es kann zu Angstzuständen, Verwirrung, Verfolgungsideen und Halluzinationen kommen.


Safer-Use-Tipps beim Kiffen oder Essen von Cannabis

Wenn du dich trotz strafrechtlichem Verbot und gesundheitlichen Risiken für den Konsum von Cannabis entschieden hast, beachte:

  • Verwende beim Rauchen gute Filter oder einen Vaporizer.
  • Wenn du Lebensmittel mit Cannabis zu dir nimmst, wird deine Lunge nicht belastet. Die Wirkung setzt erst verzögert nach ca. ein bis zwei Stunden ein, ist aber oft viel stärker. Dementsprechend lang kann es dauern, bis das "High sein" wieder weggeht. Warte also mindestens die volle Wirkung ab, bevor du noch mehr isst.
  • Konsumiere Cannabis nur, wenn es dir gut geht. Negative Stimmungen wie Angst, Paranoia, Stress, Trauer... können verstärkt werden. Auch "Horrortrips" sind möglich, wenn du zu viel Cannabis geraucht oder gegessen hast und deine psychische Verfassung nicht so gut ist.
  • THC beeinflusst deine Aufmerksamkeit und deine Konzentration. Rauch daher nicht am Arbeitsplatz oder in der Schule oder wenn du Auto oder Rad fahren musst. 
  • Rauch nicht, wenn du schwanger bist.
  • Denk an die Verhütung und die Grenzen deiner Partner_innen, wenn du unter Cannabis-Einfluss Sex hast.

Wenn du mehr darüber wissen magst, klick dich durch die Cannabis-Infos von checkit!.


Drogennotfall

Wenn Schwindel, akute Übelkeit oder negative Gefühle wie Angst oder Panik auftreten, dann hilft:

  • Säfte mit Vitamin C oder Zuckerwasser anbieten,
  • Kopf, Nacken und Unterarme kühlen,
  • Person nicht alleine lassen.

Achtung - Kaffee oder Energie-Drinks bringen keine Besserung.

Wenn Angstzustände oder Stressgefühle auftreten, ist es sinnvoll, sich in einem ruhigen Raum (mit frischer Luft) und bestenfalls im Beisein einer Freundin/eines Freundes aufzuhalten.

Bei einem Kollaps (die Augen rollen nach hinten, Atemnot, kalter Schweiß, Koordinationsstörungen und Übelkeit) Erste Hilfe leisten:

  • rasch für frische Luft und Ruhe sorgen,
  • Personen in Not in die stabile Seitenlage bringen und Atmung und Puls kontrollieren – bei Erbrechen die Mundhöhle säubern (Erstickungsgefahr),
  • bei Kälte mit Decken warm halten,
  • keine Panik, Ruhe bewahren und die betroffene Person nicht alleine lassen.

In Notfällen immer die Rettung (144) verständigen. Angehörige der Rettung stehen unter Schweigepflicht. Deine oder die Gesundheit deiner Freund_innen ist auf alle Fälle wichtiger, als die Angst vor rechtlichen Konsequenzen.


Cannabis & das Gesetz

In Österreich regelt das Suchtmittelgesetz (SMG) den Umgang mit Cannabis.

Verboten sind:

  • der Erwerb und der Besitz,
  • die Erzeugung, Beförderung, Ein- oder Ausfuhr,
  • das Verschaffen (= Weitergabe und Verkauf),
  • das Überlassen oder Anbieten,
  • der Anbau von Cannabispflanzen, um daraus konsumierbare Cannabisprodukte zu gewinnen.

Das heißt, dass auch das Tauschen, Schenken (lassen), Aufbewahren, Halten und Weiterreichen strafbar ist. Das gilt für jede Menge. Auch die Übergabe eines Joints in einer Runde von Personen – ohne einen Zug zu machen – ist wegen Besitzes oder Überlassung strafbar.

Eigenbedarf

Cannabisbesitz ist illegal und führt daher zur Beschlagnahme, wenn die Polizei etwas findet. Für den Eigenbedarf von Cannabisprodukten gibt es keine Ausnahme von der Strafbarkeit, jedoch ist Eigenbedarf mit einer geringeren Strafe bedroht.

Lass dich rechtlich beraten, wenn du mit Cannabis erwischt wird.



Beratungsstellen

checkit!

  • Beratung zum Thema Sucht und Drogen (Schwerpunkt Partydrogen)
  • Online-Beratung & Rechtsberatung

Dialog: Integrative Suchtberatung

  • Suchtberatung für Jugendliche, junge Erwachsene und Angehörige

Kolping Sucht- und Drogenberatung

  • Sucht- und Drogenberatung für Jugendliche, junge Erwachsene und Angehörige

Broschüre Cannabis

Infos rund um die Wirkungen von Cannabis sowie CBD, Cannabis und das Gesetz, Abhängigkeit und Sucht, Notfälle und psychische Gesundheit - hier zum Download (PDF) oder in unserem Bestellservice kostenfrei beziehbar.

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Letzte Aktualisierung: Februar 2024

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